Das Musikzentrum kommt nach Plochingen - Spatenstich im Herbst 2017

Verfasst von: Thomas Krytzner
Bereits laufen erste Planierungsarbeiten auf dem Gelände des Musikzentrums
Bereits laufen erste Planierungsarbeiten auf dem Gelände des Musikzentrums  Bild: Thomas Krytzner
Die Spitzen der Baden-Württembergischen Landtagsfraktionen von den Grünen und der CDU haben sich für die finanzielle Unterstützung der Neubauten der beiden Blasmusikakademien in Plochingen und Staufen geeinigt. 18 Millionen Euro Fördergelder sprachen sie den Verbänden zu. Jetzt kann mit dem Bau begonnen werden.

Für Plochingen gibt es 10,8 Millionen Euro Unterstützung. Der Spatenstich in Plochingen ist für den Spätherbst in diesem Jahr geplant, wie Verbandspräsident Rudolf Köberle informierte. Lange stand das Großprojekt für die Region auf der Kippe. Denn: Im Vorfeld hatte das Land nur zwei Millionen zugesprochen und sechs Millionen als Verpflichtungsermächtigung in Aussicht gestellt. Unter diesen Vorgaben konnte der Blasmusikverband Baden-Württemberg jedoch keine verpflichtenden Verträge eingehen und das Bauvorhaben musste immer wieder geschoben werden. Nun setzten sich Landtagsabgeordnete der CDU durch und konnten die Partner aus dem Koalitionsvertrag überzeugen, dass das Musikzentrum für Plochingen und die Blasmusik im Land eine wichtige Bedeutung hat.

Das Gelände liegt nahe dem neuen Feuerwehrgebäude in Plochingen (Bild: Thomas Krytzner)

Der Kirchheimer Landtagsabgeordnete, Karl Zimmermann, ist begeistert: "Ich bin ein Fan der Blasmusik. Nach langem Hin und Her und etlichen Diskussionen haben wir die Zustimmung für die Fördergelder erreicht." Er erinnert sich an die ersten Vorstellungen und Pläne des Musikzentrums. "Mehrere Male haben sich Verantwortliche aus den Verbänden und der Regierung getroffen. Mir war aber klar, dass ein solcher Bau mit zwei und sechs Millionen Euro nicht zu stemmen ist." Zimmermann betrachtet es als illusorisch, wenn nur die Hälfte der Gelder freigegeben sind, dass ein Verband oder gar eine Privatperson ein Bauvorhaben in dieser Dimension realisieren kann. "Mit Verbandschef Rudolf Köberle standen wir in engem Kontakt und dieser setzte sich für das Musikzentrum ein."

Karl Zimmermann ist Landtagsabgeordneter und großer Fan der Blasmusik (Bild: Thomas Krytzner)

Die entscheidende Phase für den Zuspruch der Fördergelder erlebte Karl Zimmermann im Landtag. "Mit einer massiven Welle von Forderungen stiegen wir als Koalitionspartner in die Diskussion ein und schließlich konnten wir gemeinsam eine Lösung finden." Es war eine logische Konsequenz, dass die Regierungsparteien schließlich grünes Licht für das Musikzentrum gaben. "Damals reichten die Vorlagen und Pläne des Blasmusikverbandes für acht Millionen Fördergelder, also sind die Erläuterungen auch für 18 Millionen ausreichend." Damit steht für die Stadt Plochingen eine kulturelle Bereicherung bevor. Zimmermann präzisiert: "Bisher ist Plochingen mit dem Hundertwasserhaus und dem ersten Hafen im Neckar bekannt. Das Musikzentrum lässt Plochingen zum Magnet der Blasmusik werden." Aktuell läßt die Stadtverwaltung Plochingen das Gelände planieren. Im Spätherbst ist der Spatenstich geplant. Die Bauzeit liegt bei rund 2 Jahren.

Im Herbst 2017 gibt es den Spatenstich in Plochingen. (Bild: Thomas Krytzner)

Das geplante Musikzentrum in Plochingen ist zukunftsweisend. Einerseits stärkt es den Blasmusikverband Baden-Württemberg und andererseits ist es ein klares Zeichen an den Nachwuchs. Den Musikverbänden in Deutschland liegt viel an der Jugendförderung, denn die Jugend ist der dringend gebrauchte Nachwuchs in den vielen Vereinen. In diesem Jahr findet am 2. Juli in Horb am Neckar das 20. Landesmusikfestival statt. Dort treten rund 100 Musikvereine, Chöre und weitere Gruppierungen auf. Etliche Vereine erhalten an diesem Fest die Conradin-Kreutzer-Medailler verliehen. Diese gibt es, wenn ein Verein über 150 Jahre alt ist. Schirmherr des Festivals ist der Baden-Württembergische Ministerpräsident, Winfried Kretschmann. Das Festival in der Stadt, die auch Tor zum Schwarzwald genannt wird, soll auch jungen Menschen zeigen, dass Blasmusik nicht out ist.